Inspiration

Die Fotografie begleitet meine Arbeiten seit dem Beginn meines künstlerischen Werdegangs.
Dennoch wurde sie nie ausgestellt, da mir bewusst war, dass ich keine Fotografin im klassischen Sinne bin.
Unsere moderne Zeit hingegen hat das Spiel verändert, jeder ist zum Zeugen unserer Zeit geworden. und arbeitet
mit digitaler Fotografie und sozialen Netzwerken.

Zwei Projekte sind mithilfe der Fotografie entstanden:

"ciel" eine Mischung aus Zeichnung und Fotocollage (Landschaften)

"à fleur de peau" eine Dokumentation der Haut über Jahre hinweg, die während der Pandemie 2020 entstanden ist.

(Preis für das digitale Werk während des internationalen kun:st Wettbewerbs 2021 Stuttgart Deutschland)

A FLEUR DE PEAU Fotoprojekt Nina Urlichs

"A fleur de peau" hat verschiedene Bedeutungen: Es kann sich um ein "hautnahes Drama" handeln, um "hautnahe" Emotionen.
Dieser Ausdruck ist wie ein Bild, das verwendet wird, um eine extreme Nervensensibilität zu beschreiben,
die dem Betreffenden das Gefühl gibt, dass seine Nerven an der Hautoberfläche freiliegen und er
Hautreaktion entwickelt die auf die geringste Belastung réagieren.

Diese Fotoserie "A fleur de peau" entstand während der Quarantäne des Covid 2020. Die extreme Angst um unsere Zukunft,
unsere Gesundheit und die daraus resultierenden Unsicherheiten führten zu vielen Hautreaktionen und Hautkrankheiten
in meinem Umfeld und in der Bevölkerung insgesamt. Ich selbst habe tagelang ein Kribbeln unter der Haut gespürt,
das die Stressmomente meiner Zellen ausdrückte, die ich selbst nicht wirklich realisiert habe.
Dieses Gefühl brachte mich dazu, daran zu arbeiten, und veranlasste mich, mein Fotoarchiv zu sichten und zu überarbeiten.
Denn seit Jahren fotografiere ich natürliche oder künstliche Strukturen, zeige Oberflächen von Wänden und Decken,
Pflanzen, Bäumen und Rinde oder Himmel mit einer unebenen und farblich interessanten Oberfläche. Vor allem, wenn sie
an die Haut und das Gefühl des Tastsinns erinnern. Die Serie "A fleur de peau - rose" ist primär in Rosa und Fuchsia
gehalten, einer Farbe, die normalerweise Sanftheit, Süße und Weiblichkeit ausdrückt. Aber hier nimmt das Rosa auch
eine chemische, künstliche Note an und zeigt hier eine Richtung in Richtung Covid, indem es unser Bataillon von Chemie,
Desinfektionsmitteln usw. in unserem Kampf gegen das Virus darstellt.

Die Fotografien erforschen den Menschen, ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Oft werden die Fotos digital
bearbeitet und mit Überlagerungen versehen. Diese Linienspiele, Arbeiten und Zeichnungen auf transparentem,
durchscheinendem und opakem Material wirken zusammen, um Details von Gesichtern und Handgesten zu betonen oder
hinzuzufügen. Die Oberfläche der Werke besteht aus einem in Frankreich hergestelltem Papier. Dieses Papier hat eine sehr
weiche Oberfläche und unterstreicht somit das Bild einer Haut, und seine Sanftheit erweckt den Wunsch zu berühren:

à fleur de peau - die Haut streifen, berühren: éfleurer